RAHMENGEOMETRIE

Die Rahmenhöhe

 

Die Menschen unterscheiden sich naturgemäß in ihren Proportionen. Die einen sind groß und haben lange Beine, die nächsten haben vielleicht kurze Arme oder einen kurzen Oberkörper. Da nun eben nicht alle Menschen gleich sind, gibt es auch verschiedene Rahmengrößen, aus denen man auswählen kann.

 

Wenn man auf ein Qualitätsrad zurückgreift, kann man gewöhnlich aus einem Sortiment mit Rahmen in verschiedenen Größen auswählen. Für jeden Typ gibt es hier eine passende Rahmengröße von ganz klein bis ganz groß. Dazwischen gibt es mehr oder weniger kleine Abstufungen. Es kann allerdings passieren, dass diese Abstufungen einen zu großen Unterschied aufweisen und man ausgerechnet eine Zwischengröße bräuchte. In diesem Fall hat man nur zwei Möglichkeiten. Entweder man geht einen Kompromiss ein oder man informiert sich über die verfügbaren Größen bei anderen Herstellern.

 

Wenn die Abstufungen etwa zwei bis drei cm auseinander liegen, findet gewöhnlich jeder den für ihn passenden Rahmen. Menschen, die einen sehr großen oder einen sehr kleinen Rahmen benötigen, werden allerdings schnell feststellen, dass sie nicht gerade über viel Auswahl verfügen. Hier kann es häufig nur eine Kompromisslösung geben.

 

Allerdings kann die Sitzposition nur dann wirklich gesund sein, wenn die Rahmengröße richtig ausgewählt wurde. Diese muss sowohl in der Länge als auch in der Höhe stimmen. Gewöhnlich wird nur die Höhe des Rahmens angegeben. Bei Mountainbikes werden diese Angaben in Zoll gemacht. Ein Zoll entspricht 2,54 cm. Die Maße für die Rahmen aller anderen Fahrräder werden in cm angegeben. Wie hoch der Rahmen tatsächlich sein muss, kann man bei Rennrädern und Fitness Bikes anhand einer Faustformel ermitteln. Man multipliziert die eigene Schrittlänge mit dem Faktor 0,67. Die Länge des Rahmens stimmt meistens automatisch, wenn man diese Faustformel berücksichtigt.

 

Ob die Länge des Rahmens passt, erkennt man auch daran, ob eine gewisse Trittfreiheit gegeben ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Schuhspitze das Schutzblech bzw. das Vorderrad nicht berührt, wenn getreten wird.

 

Bei anderen Fahrradmodellen, die beispielsweise für den Alltag dienen, oder bei Touring Bikes funktioniert eine solche Berechnung nicht, da weitere Faktoren einbezogen werden müssen. Es gibt verschiedene Messverfahren, für die man sich eines Computers bedienen kann. Aber auch bei diesen kann man nie ganz sicher sein. Hilfsmittel wie Bodyscans, Sitzböcke oder Positionsmessgeräte können zwar helfen, das Ergebnis an die Wirklichkeit anzunähern. Aber auch hier kann man das Ergebnis höchstens als Richtwert ansehen.

 

Bei einem Herrenrad kann man die Rahmenhöhe am besten ermitteln, indem man feststellt, ob die „Schrittfreiheit“ gegeben ist. Davon geht man aus, wenn der Fahrer zwischen dem Sattel und dem Lenker steht und seine Genitalien den Rahmen nicht berühren. Man sollte darauf achten, dass ein gewisser Freiraum vorhanden ist. Bei normalen Gebrauchsfahrrädern sollten wenigstens 5 cm vorhanden sein. Bei Mountainbikes sollte dieser Freiraum noch großzügiger gewählt werden. Es kann eine stark unterschiedliche Rahmenhöhe notwendig sein, abhängig davon, ob man das Bike eher auf der Straße oder im Gelände verwenden möchte.

 

Bei Damenrahmen greift man mangels anderer Möglichkeiten wieder auf eine Faustregel zurück. Man sollte dafür zunächst die Sitzhöhe passend einstellen. Wenn die Sattelstütze jetzt nicht mehr als 5 cm aus dem Rahmen heraussteht, dann sollte der Rahmen definitiv niedriger gewählt werden. Da Damenrahmen auf vielerlei Arten hergestellt werden, gibt es leider keinen festen Maßstab für einen zu niedrig gewählten Rahmen. Man sollte nach Möglichkeit eine Probefahrt machen. Dabei kann man natürlich auch feststellen, ob sich die Haltung angenehm anfühlt.